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Ankerlichter - Palmenstrand

Zurück unter Menschen entdecken wir den Süden von Martinique: Geschäftige, bunte Ortschaften, lebendige Wälder, sonnenwarme Sandstrände. Kontakt knüpfen wir vorallem zu den Crews und anderen Touristen. Die Loustic, ein Schweizer Outremer-Katamaran, läuft zeitgleich mit uns in die Marina Le Marin ein. Wir haben die Besatzung auf Lanzarote kennengelernt und freuen uns über das Wiedersehen. Im Supermarkt lernen wir Gudrun und Ingo kennen, die seit Jahren den Winter auf Martinique verbringen und uns ein Stückchen der schönen Insel zeigen möchten.

Es geht zunächst auf eine  Anhöhe mit fantastischer Aussicht über die bewaldeten Hügel und auf den Atlantik, später in den saftigen Wald. Die beiden kennen den Weg, der leicht zu begehen und daher ideal fürs Umgewöhnen unserer Seebeine ist. Meint man. Die Regenzeit endet auf Martinique gerade erst und plötzlich mündet der Pfad in einen Sumpf. Wir schlagen uns durchs Unterholz um eine alternative Route zu finden, erfolglos.

Macht nichts. Wir kehren um und lassen den Abend bei einem leckeren Abendessen auf Gudruns und Ingos Terasse ausklingen.

Für die Weihnachtstage verholen wir ins nahe Sainte Anne, wo statt der tausend nur noch hundert Yachten lagern. Der Platz zwischen Kirche und Dinghysteg ist feierlich mit Lampions geschmückt. Es gibt Musik, Strandbars und Souveniershops.

Wir unternehmen einen Spaziergang zu den Plages des Salines, über teils einsame Strandabschnitte und einen sandigen Waldweg. Der ganze Weg ist von kleinen und grossen Löchern gesäumt, in welchen Krebse hausen. Hin und wieder verschwindet einer rasch in seinem Unterschlupf, wenn wir uns nähern. Der Grande Plage des Salines ist Karibik pur: heller Sand, türkises Wasser, das sich verspielt am Ufer bricht, Kokospalmen, die Schatten spenden. Wie wunderbar! Wir picknicken unter einer der Palmen und verschicken Weihnachtsgrüsse.

Während das Bootemeer tagsüber den Blick auf den Horizont verstellt, funkeln die unzähligen Ankerlichter nachts wie Sterne über dem Wasser. Vor dieser romantischen Kulisse feiern wir den Weihnachtsabend auf ALOY mit Abendessen und selbstgebackenen Weihnachtsguetzli: Spitzbuben und Basler Brunsli in einer karibischen Ausgabe (mit einem Schuss Rum im Teig).

Ein leichter Wind bringt ALOY am Diamant Rock vorbei an die Ostküste der Insel. Das Meer ist flach wie der Bodensee und ja, Bodenseesegeln ist herrlich.* In der Bucht vor Anse d'Arlet sind wir endültig im Paradies. Eine handvoll Yachten ankert in klarem Wasser vor dem herausgeputzten Dorf. Uns wird klar, das wir jetzt einfach Zeit haben. Alles was wir tun, machen wir gemütlich. Keine Deadlines, keine Pflichten, ein Leben voll Ferien. Was für ein fantastisches Gefühl! Wir flanieren am Strand, baden, springen zum Tauchen direkt von ALOYs Heck ins Wasser und schweben über die Seegrasweiden. So darf es bleiben.

*wenn es Wind hat :-)